Trauerarbeit

Es gibt viele Ereignisse, die Trauer auslösen wie verpasste Chancen oder Trennung. Im Folgenden geht es um die Trauer aufgrund des Todes eines nahestehenden Menschen. Es kann plötzlich geschehen oder sich über eine gewisse Zeit ankündigen, in jedem Fall ist es wichtig, sich mit dem Verlust im Rahmen der Trauerarbeit auseinander zu setzen. Manche Menschen tun dies instinktiv, andere wiederum versuchen, den Schmerz zu verdrängen. Das Leben geht für die Hinterbliebenen weiter, doch es ist nicht mehr wie vorher.

 

Ob man sich nun zeitlich darauf vorbereiten kann oder einen geliebten Menschen plötzlich verliert, es ist immer ein Schock. Unterschiedlichste Gefühle werden wach, sie reichen von Erleichterung, wenn der Verstorbene von großem Leid erlöst wurde, über Wut, Einsamkeit oder Angst bis hin zu unaussprechlicher Trauer. Sämtliche Emotionen bekommen ohne Schuldgefühle und Wertung in der Trauerbewältigung ihren Raum.

 

Im Trauerprozess spricht man auch von verschiedenen Trauerphasen, die durchaus als Orientierung in der eigenen Trauerbewältigung dienen können. Letztlich geht es aber auch darum, einen eigenen Weg durch den Trauerprozess zu finden und widerstrebende Gefühle wahrzunehmen. Ein bekanntes Modell der Trauerphasen stammt von Verena Kast (1977). Es beschreibt als erste Stufe die Phase des nicht-wahrhaben-wollens, in der der Trauernde den Tod nicht wahrhaben möchte, ihn verdrängt und verleugnet. Die zweite Phase ist die der aufbrechenden Emotionen, in ihr brechen Schmerz, Trauer, Wut und Ohnmacht auf, die den Trauerprozess fördern. In der dritten Phase durchlebt man das Suchen und Sich-Trennen und erfährt nach einer Zeit des Suchens (in der Erinnerung, in Gesprächen und Träumen) die schmerzliche Realität des Fehlens des Verstorbenen. Das Abschiednehmen und Loslassen wird durch Rückbesinnung auf unser Selbst und Lösen von Abhängigkeiten möglich. In der vierten Phase lernt der Hinterbliebene, sich neu auf die Welt einzulassen, nachdem er den Tod des nahestehenden Menschen verarbeiten konnte. 

 

Für viele Trauernde fällt das Loslassen sehr schwer und mein Ansatz in der Trauerarbeit bezieht deshalb und auch aus eigener Erfahrung den Ansatz von Roland Kachler mit ein. Natürlich ist eine äußere Beziehung wie bisher zum Verstorbenen nicht mehr möglich, aber ich kann ihn im Rahmen einer inneren Beziehung auf wertvolle und tröstliche Weise in meinem Leben und Herzen behalten. Die Liebe darf bleiben und dennoch kann ich mich auf ein neues Leben einlassen, wenn ich dem Verstorbenen einen neuen Platz gebe. In vielen alten Kulturen und anderen Religionen bekamen und haben heute noch die Verstorbenen durch die Ahnenverehrung einen festen Platz in der Familie, genauso spielen sie auch in der systemischen Therapie wie der Familienaufstellung eine wichtige Rolle.

 

Während der Trauerbewältigung kann es zu verschiedenen Konflikten kommen, sowohl zu inneren, wenn die Auseinandersetzung mit der Trauer und der damit verbundenen Gefühlen fehlt, als auch zu Konflikten mit der Umwelt, wenn die Trauer dem gesellschaftlich anerkannten Maß nicht entspricht. Neben einem dauerhaften Verlust der Lebensfreude kann es zu Depressionen, Burnout oder posttraumatischen Belastungsstörungen kommen.

 

Für die Bewältigung des Verlusts eines geliebten Menschen ist aktive Trauerarbeit hilfreich, und dabei biete ich Ihnen meine Begleitung und Unterstützung an, damit Lebensfreude und Vertrauen ins Leben wieder mehr Raum bekommen. Es ist mir dabei wichtig, auf Ihre persönlichen Bedürfnisse für die Trauerbewältigung einzugehen und mit Ihnen zusammen Ihren eigenen Weg zu finden, wie Sie von dem bisherigen Leben mit dem Verstorbenen Abschied nehmen können und ihn dennoch in Form einer transformierten, inneren Beziehung in Ihr weiteres Leben integrieren können. Nicht das Sterben und der Verlust sollen im Vordergrund stehen, sondern die Verbindung zueinander, ohne dabei in der Vergangenheit zu verweilen. 

 

Für weitere Informationen stehe ich gern unter 08705 938 41 88 oder per email zur Verfügung.